Einfach und bürgernah intensiv Deutsch lernen

Meinrad RudingsdorferAllgemein

Ausländische Fachkräfte profitieren von einem Deutschkurs, der von der Integrationsbeauftragten der Stadt Ingolstadt bzw. dem Migrationsrat, dem Jugendmigrationsdienst im Quartier und der Kolping-Stiftung initiiert wurde.

Schon seit Mitte Oktober 2023 lernen ausländische Fachkräfte bei der Kolping Akademie in Ingolstadt intensiv Deutsch auf hohem B2-Sprachniveau und qualifizieren sich hierdurch zusätzlich. Stephanie Kühn, Geschäftsführerin der Kolping Akademie, ist überzeugt, dass „der Kurs genau das Richtige ist, um den Frauen und Männern unbürokratisch und schnell die Türen in den Arbeitsmarkt zu öffnen“.

Die Nachfrage nach berufsbezogenen Sprachkursen ist groß und Wartelisten weiter ansteigend. Auf einen Platz in berufsbezogenen Kursen warten Interessierte in der Regel zwischen drei und neun Monaten. „Viel zu lange“, wie Markus Reichhart, Stiftungsvorstand der Kolping-Stiftung, betont. Der städtischen Integrationsbeauftragten Ingrid Gumplinger, dem Jugendmigrationsdienst im Quartier mit Karoline Schwärzli-Bühler und der KolpingAkademie ist es nach kurzer Zeit gelungen, junge gut ausgebildete Fachkräfte mit guten B1 Kenntnissen für den Kurs zu gewinnen. Ein Expertenteam der Projektbeteiligten wählte die Interessierten im Rahmen eines Aufnahmegesprächs nach Fähigkeiten, beruflichen Abschlüssen, Deutschkenntnissen und mit erkennbar positiver Prognose für den Arbeitsmarkt aus.

Das gesamte Organisationsteam freut sich, dass die Motivation aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer unbegrenzt hoch ist und alle Teilnehmenden voraussichtlich auch die Zulassung zur offiziellen und zertifizierten Prüfung von telc „Deutsch B2 allgemein erreichen werden.

„Der Einsatz der Projektpartner, bestehend aus der Integrationsbeauftragten, dem Jugendmigrationsdienst im Quartier und Kolping, für die künftigen Neubürger/-innen wird sich für die Stadtgesellschaft lohnen. Die finanzielle Förderung und der Einsatz von Stadt und Stiftung in Höhe von 12.000 EUR sind gut angelegt“, sind sich alle Beteiligten sicher.

Parallel zum Sprachkurs erstellen die Kursteilnehmer/-innen mit den Bewerbungscoaches der Akademie aussagekräftige, vollständige und moderne Bewerbungsmappen.

Illia Maltsev (18) hat sich bereits einen Ausbildungsplatz als Kfz-Mechatroniker gesichert und benötigt nur noch das B2-Zertifikat. Inna Hein (33) arbeitet nebenbei in einem Minijob in einer Bäckerei zur Aushilfe und hat bereits eine Zusage für einen Ausbildungsplatz als Pflegefachhelferin. Olena Sviitlichna (55) leitet seit Juli 2022 ehrenamtlich das Theaterstudio für ukrainische Kinder. Sie arbeitet auf Minijob-Basis im Café International und hat vor, nach dem Kurs in der Kinderbetreuung zu arbeiten. Yunusova Sevilia (30), eine promovierte Chemikerin, wartet noch auf die Anerkennung ihres Diploms und wird nach der B2 Prüfung in der Pharmabranche arbeiten.

Die Kolping Akademie erhält bereits Anfragen von weiteren Interessenten. „Die Stadt Ingolstadt und die Kolping Stiftung sprechen schon über eine Fortsetzung dieses niedrigschwelligen und zielführenden Projektes“, bestätigt die Geschäftsführerin der Akademie Stephanie Kühn.

„Sprachförderung ist die Grundlage für gelingende Integrationsarbeit und stellt einen wesentlichen grundlegenden Baustein auf dem umfassenden Weg zu gelungener Integration dar“, bekräftigt die Integrationsbeauftragte Ingrid Gumplinger.